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„Das Gesetz der Straße, das in diesem Buch nicht so deutlich wird, lautet: Der Lektor hat immer recht. (…) Anders ausgedrückt: Schreiben ist menschlich, Lektorieren ist göttlich.“
Aus: „Das Leben und das Schreiben“ von Stephen King.
Vielleicht sollte ich einen ähnlichen Leitsatz zum Gesetz machen, aber ich befürchte, es wird mir einige böse E-Mails einbringen, wenn ich sage: Der Lektor hat immer recht.
Vielleicht finde ich diesen Satz auch nur deswegen so faszinierend, weil ich beides bin. Lektorin und Autorin.
Und sollte mein Lektor einmal darauf bestehen, dass er immer recht hat, würde ich ihn in ein Gefangenenlager schicken, um seinen hochnäsigen Kopf so richtig durch zu pusten.
Dennoch, als Autorin hänge ich an jedem meiner Wörter, an jedem meiner Sätze, an jedem meiner Charaktere, wie eine Mutter an ihrem Säugling, eine Frau an ihren Schuhen und wie ein Mann an seinem Auto (oder Motorrad).
Warum das so ist und wir Schriftsteller unseren Lektor am liebsten erwürgen könnten, weiß ich nicht, vielleicht weil das Schreiben eines Romans ähnlich der Geburt eines Kindes ist.
Zuerst wächst etwas, eine wage Idee, ein Impuls. Es reift und gedeiht, bis es an der Zeit ist es zu gebären und der Prozess des Schreibens genauso schreckliche Schmerzen hervorruft wie eine Geburt.
Hüstel.
Nun ja.
Vielleicht übertreibe ich da auch etwas.
Was jedoch richtig ist, das der Lektor, anders auf den Text blickt und auf das was wir produziert haben.
Und manchmal hat er recht, wenn er das für ziemlichen Blödsinn hält, wenn wir einen Menschen mit drei Armen erschaffen und dieser mit drei Zweihändern auf einen kleinen Babydrachen losgeht, der in etwa so schrecklich ist, wie Pikachu.
Ich kenne beide Prozesse. Den der Autorin und des „lektoriert werden“ und den des „lektorieren und sich verteidigen, weil der Babydrache eben niedlich ist“.
Deswegen ist das Beste am Schreiben: Die Idee.
Sie ist sozusagen der Kern.
Ein Imperium lebt von sehr vielen Kolonien.
Und um diese Kolonien zu erschaffen, brauchst du konstant gute Ideen.
Mit der Idee fängt alles an.
Meine Methoden kannst du in allen Varianten miteinander kombinieren und das ergibt eine ganze Menge Stoff für deine Bücher.
Mehr brauchst du nicht.
Und es funktioniert auch, wenn du überhaupt keinen Plan hast, wo zum Geier du eine gute Idee her nehmen sollst.
Ich wünsche dir viel Spaß dabei.
Stelle dir vor, du begegnest einem Vampir. Du verliebst dich unsterblich in ihn, aber alle Aussicht auf eine glückliche Zeit mit ihm ist vergebens und jedes Mal, wenn du denkst, du kannst mit ihm zusammensein, stürzt sich diese Vorstellung von der Klippe.
Klingt nach einem bekannten Konzept? Ist es auch. Geschrieben von Stephenie Meyer - die Twilight-Saga.
Doch was hat das jetzt mit 50 Shades of Grey zu tun?
Alles.
Denn Christian Grey war ursprünglich ein Vampir.
Wenn du die Geschichte kennst, weißt du, worauf ich hinaus will, wenn nicht solltest du weiterlesen. (Du solltest auf jeden Fall weiterlesen, dass Beste kommt noch.)
James veröffentlichte die ersten Teile der Geschichte als Fanfiction zu Twilight. Zuerst unter starker Kritik, später löschte sie alles und erschuf ihr eigenes Universum.
Sie überarbeitete ihr Manuskript, nahm die übernatürlichen Teile aus der Geschichte und machte aus Christian Grey und Anastasia Steele zwei Menschen, die ihre sexuelle Lust im BDSM gefunden hatten.
Der nächste Bestseller war geboren.
Dieses Prinzip kannst du dir zunutze machen.
Die „Dunkle Turm“ Saga von Stephen King hatte als Vorbild „Der Herr der Ringe“. Doch der Autor klaute nicht einfach die Idee, sondern wollte daraus etwas Eigenes machen. Eben so wie James.
So geht es:
Such dir deinen Lieblingsbestseller aus.
Suche das zentrale Thema.
Nimm das Thema und spinne deine eigenen Fäden darum.
Beispiel:
Der Herr der Ringe - zentrales Thema ist der eine Ring, er muss zerstört werden, um das Böse zu besiegen, und so macht sich ein kleiner Hobbit auf den Weg nach Mordor um genau das zu tun.
Der dunkle Turm - Rolands Welt wird immer mehr vom Bösen beherrscht und zerfällt langsam. Er muss den dunklen Turm finden, um das Böse zu besiegen.
Klar so weit?
Twilight - ein Mensch und ein Vampir verlieben sich unsterblich ineinander, aber große Widerstände, die einer von beiden nicht überwinden kann (sterblich und unsterblich) hindern die beiden daran glücklich zu werden.
50 Shades of Grey - zwei Menschen verlieben sich unsterblich ineinander. Große Hindernisse, die einer nicht überwinden kann (die ungewöhnlichen sexuellen Vorlieben) hindern die beiden daran, glücklich zu werden.
Klar so weit?
Jurassic Park - ein Millionär schafft etwas, was technisch für unmöglich gehalten wird und erschafft aus DNA: Dinosaurier.
Leider fressen die Dino’s alle auf.
Roman XY
Das Erschaffen einer Kreatur aus DNA bringt Unglück über den Rest der Menschheit.
Die DNA Forschung wird missbraucht, um Millionen zu verdienen, und kann gestorbene Kinder wiederbeleben.
Klar so weit?
Der Vorteil dieser Methode ist, dass du gleichzeitig den „So ähnlich wie…“ Effekt bedienst.
Du solltest nur aufpassen, dass du keine Kopie in abgewandelter Form erstellst, sondern dich nur des Themas bedienst und die Mechanismen, die dahinter stehen.
Ich stieß beim rumblödeln auf Facebook auf eine Aussage einer Autorin. Sie schrieb: Wenn sie eine Idee hat, überprüft sie vorher, ob jemand so etwas schonmal geschrieben hätte. Und wenn ja, gäbe sie die Idee auf.
Was für ein Blödsinn.
Es gibt nichts, worüber schonmal jemand etwas geschrieben hätte.
Was für eine Zeitverschwendung.
Ursula Poznanski tut dies jedenfalls nicht. Sie verknüpft Ideen und Themen, die schon vielfach geschrieben wurden.
KI und ChatGPT ist in aller Munde. Weil es real geworden und der breiten Öffentlichkeit zugänglich ist. Du kennst bestimmt einige Filme, wo die KI böse wird und sich der Menschheit bemächtigt.
Matrix und Terminator.
Um nur zwei berühmte Beispiele zu nennen.
Natürlich sind solche Geschichten beliebt, weil es den Alltag der Menschen betrifft.
Gleichzeitig gibt es zahlreiche Bücher, in denen mehrere Figuren von der Außenwelt abgeschnitten werden und schreckliche Dinge passieren.
Diese beiden Themen verknüpft Ursula Poznanski und schon hat sie einen neuen Bestseller:
„Die Burg“ - der Antagonist ist hier die KI, die sich selbstständig macht, als mehrere Charaktere ein neues Spiel ausprobieren.
Bediene dich dieser Methode und verknüpfe zwei Themen miteinander.
Der letzte Tag im April.
Die letzten Sonnenstrahlen verschwinden hinter den Fichten mit ihren kargen Kronen.
Das rotgelbe Licht verwandelt den höchsten Berg im Harz in ein glühendes Etwas.
Die Dunkelheit bricht herein.
Geisterstunde.
Der erste Besen nähert sich aus Norden, ihm folgen zwei weitere. Ein unbekannter Beobachter würde die Kreaturen mit Nasen aus einer Warze und die Haare so verfilzt wie Dreadlocks beschreiben.
Immer mehr fliegende Gerätschaften Landen der Reihe nach und versammeln sich auf dem Brocken.
Schaurige Untiere, die ihre Treue geschworen hatten.
Sie warten. Bald würde er kommen.
Der Teufel.
So ähnlich beginnt die Sage über den Hexentanz auf dem Brocken. Einmal jährlich nennen ihn die Menschen den Blocksberg.
Es gibt unendlich viele Geschichten über den Harz.
Du kannst sie im Internet auf der Harzer Tourismusseite nachlesen.
Die Geschichten bieten dir eine enorme Fülle an Ideen.
Wie wäre es, wenn du eine nette Hexe erschaffst, die den Hexentanz verhindern will, weil dort alljährlich eine Hexe geopfert wird?
Oder zwei Jugendliche beobachten heimlich das Fest und sind jetzt in großen Schwierigkeiten?
Weiterer Vorteil: Du schreibst lokal und hast schon eine erste Anlaufstelle für dein Marketing.
Doch auch andere Orte in Deutschland bieten dir viel Stoff.
Der Schwarzwald, die Alpen, die sächsische Schweiz, um nur einige zu nennen.
Wenn dir Deutschland nicht reicht, bediene dich an den Mythen aus dem Norden. Es gibt unglaublich viele davon.
Pass nur auf, dass du nicht die ausgelutschten Götter nimmst, die Marvel seit Jahrzehnten über unsere Bildschirme jagt.
Noch einen Loki, noch einen Thor hält keiner aus.
Such nach etwas Unverbrauchtem.
Diese Methode lässt sich auch gut für Kinder- oder Jugendbücher anwenden.
Die Enigma war eines der schrecklichsten Werkzeuge der Deutschen im Zweiten Weltkrieg.
Mit ihr verschlüsselten sie die Nachrichten und konnten so einige Schlachten im Meer für sich entscheiden.
Der Code galt als „nicht knackbar“ und der Erfinder hatte ein Teufelswerk geschaffen.
Die Alliierten schafften es allerdings, den Code zu entschlüsseln, und wussten, wo sich die U-Boote der Deutschen befanden.
Doch die Deutschen waren nicht dumm, sie änderten den Code mehrmals und machten es den Alliierten extrem schwer.
Wie kannst du das nun für dich verwenden?
Wichtige Themen, besonders die, die nie in Vergessenheit geraten dürfen, bieten immer allerlei Stoff und Konfliktmaterial für einen Roman.
Dabei muss es nicht immer der Zweite Weltkrieg sein. Schreibe nicht über ein zu großes Thema.
Stelle dich spitzer auf und nimm dir ein Detail.
In seinem Roman schreibt Robert Harris über ein Supergehirn von der Uni, das abkommandiert wird die Codes der Deutschen zu knacken.
Mittendrin wird ein Spion vermutet.
Reichlich Konflikte.
Beispiel: Dein zentrales Thema lautet Umweltschutz.
Es gibt einen Haufen wichtiger Details dazu.
Nimm dir eins heraus, z.B. Regenwald.
Du weißt, dass er abgeholzt wird, aber enorm wichtig ist für die Erde.
Ein mögliches Szenario: Eine junge Frau ist nach ihrem Biologiestudium unzufrieden. Sie hat keine Lust, in einem Labor zu enden, und will die Welt verändern. Sie bekommt das Angebot, nach Brasilien zu fliegen, um dort für den Umweltschutz zu kämpfen.
Sie trifft auf eine Gruppe, die gegen die Rodung einer bestimmten Fläche kämpft.
Zufällig verliebt sie sich in einen Mann aus dieser Gruppe, später stellt sich heraus, dass er für die Gegenseite arbeitet.
Klingt nach enorm viel Konfliktpotenzial.
Der beste Stoff für Geschichten liegt auf der Straße. Du brauchst sie nur noch aufzusammeln.
Aber wie soll das gehen?
Einfach wild Menschen fragen, ob sie etwas Aufregendes erlebt haben? Dann wirst du in 20 Jahren noch keine Idee für eine gute Geschichte haben.
Zum Glück haben alle Menschen ihre Anlaufstellen, um ihre Erlebnisse und Geschichten loszuwerden.
Zugegeben, es sind nicht immer Geschichten mit Happy End und hinter den Schicksalsschlägen stehen echte Menschen.
Deswegen gehe mit Respekt an die Sache und vielleicht erwischst du ein starkes Thema und wenn du es richtig machst, wird deine Geschichte den Menschen dort draußen etwas mitteilen.
Magazine: z.B. die „Crime“ von Stern. In diesem Magazin arbeiten die Reporter echte Fälle auf und berichten darüber.
In den Artikeln steckt viel Liebe und Detail und sie sind spannend aufgearbeitet. Dort kannst du dir eine Menge Inspirationen holen oder sogar die Geschichten untereinander mischen.
Aber klau nicht einfach etwas.
Oma und Opa haben die besten Geschichten auf Lager. Viele von ihnen haben die Nachkriegszeit erlebt, die Flucht aus der DDR, den Mauerfall und haben aus ihrer Sicht viele kleine Erlebnisse, die sich lohnen geschrieben zu werden.
Vielleicht gibt es auch Familiengeheimnisse zu entdecken.
Intrigen, Morde, schwierige Partnerschaften. Wenn du keine Großeltern mehr hast, solltest du in ein Altenheim gehen und dich als Zuhörer anbieten.
Sag ihnen, dass du spannende Erlebnisse sammelst, und sie werden dir bereitwillig ihre Geschichten erzählen.
Leider sind viele ältere Menschen einsam und du tust damit noch etwas Gutes.
Zeitungsarchive. Die größeren Büchereien sind erste Anlaufstellen.
Darüber hinaus hat jede größere Zeitung ihr eigenes Archiv. Mittlerweile sogar online.
Finde heraus, wie du Zugriff darauf bekommst, und dann lasse dich von den Ereignissen inspirieren. Lies dir nur die erste Seite einer Zeitung durch. Den Rest brauchst du nicht.
Denn eine Story ist es nur Wert geschrieben zu werden, wenn sie auf der Titelseite erschienen ist.
Foren. Als Gott die Foren erschuf, bot er ihnen einen Zufluchtsort für ihre Probleme.
Ja, es gibt auch Foren zum Schrauben, Backen, Spielen und so weiter. Konzentriere dich nur auf Foren, wo die Menschen ihre Probleme beschreiben, um sie zu verarbeiten.
Mittlerweile gibt es zu jedem Thema ein Forum. Psychische Probleme, Suchtforen, Beziehungsforen, Foren für Opfer von Gewalttaten und so weiter.
Ja, manchmal kann es hart sein zu lesen, was dort steht, deswegen musst du für dich selbst entscheiden, ob diese Methode etwas für dich ist oder nicht.
Vielleicht kannst du sogar über eine bestimmte Person ein Buch schreiben und sie einbinden.
Biografien. Ähnlich wie Foren können sie dich zu vielen Themen inspirieren. Zugegeben, eine Biografie zu lesen, setzt dein Interesse an der Person voraus, deswegen ist diese Methode nur bedingt geeignet.
Aber wenn du gerne im Leben anderer rum schnüffelst, lass dich von dem Leben anderer gerne inspirieren.
Fach- und Sachbücher. Es gibt sie zu jedem Thema und zu jedem Berufsstand in Deutschland, der ein anerkannter Ausbildungsberuf ist.
Zum Beispiel über Kriminalistik. Du kannst damit auch recherchieren.
Wenn du zum Beispiel mehr über Serienkiller erfahren willst, solltest du ein Buch eines amerikanischen Profilers lesen.
Museen. Kennst du den Film „Das Relik“? Schon uralt, aber immer wieder gut.
Nur wenige wissen, dass der Film eine Buchvorlage hat: „Das Relikt„– von Douglas Preston und Lincoln Child. Es ist der erste Band mit Special Agent Aloysius Pendergast.
Ich liebe diese Reihe. Dreh und Angelpunkt vieler Bücher ist das National Museum of Historie in New York. Du kannst dich einer ähnlichen Methode bedienen, bei der du außerdem etwas lernst.
Geh in ein Museum deiner Wahl und lass dich berieseln von den Exponaten und den Geschichten. Auch für Science-Fiction geeignet. Eine Sternenwarte wäre hier eine gute Wahl, oder alles, was mit Zukunft zu tun hat. Halte auch Ausschau nach speziellen Ausstellungen, die dich interessieren.
Am Ende kommst du mit Wissen und einer neuen Idee wieder heraus.
Unglücke. Eines der größten Liebesgeschichten, die in den letzten Jahren über die Leinwand gelaufen ist, ist Titanic. Wer in meinem Alter ist (oder jünger oder älter), wird mit Leonardo DiCaprio und Kate Winslet mitgelitten haben.
Wir wissen, dass Schiff geht unter. So steht es in der Geschichte geschrieben, aber wir hoffen trotzdem auf ein Happy End. Für Leo und Kate. Seufz.
Ebenso Pearl Habor.
Um Unglücke werden Liebesgeschichten gesponnen. Es macht sie spannend.
Und jetzt ziehe los und such dir dein Unglück aus der Vergangenheit.
„Es reibe sich mit der Lotion ein.“
Diesen Satz ruft Buffalo Bill seinem Opfer zu, damit die Haut der Frau schön geschmeidig bleibt. Anschließend will er sie häuten, um die Haut für sich selbst zu nutzen.
Ich will an der Stelle nicht zu viel vom Film „Das Schweigen der Lämmer“ verraten, falls du ihn noch nicht gesehen hast.
Der Film entstand aus der Buchvorlage von Thomas Harris.
Eine junge FBI-Agentin ist hinter einem Serienkiller her und wird dabei von einem Kannibalen unterstützt, der in einer psychiatrischen Anstalt sitzt. Hannibal Lecter. Übrigens großartig inszeniert von Anthony Hopkins.
Hannibal Lecter erreicht natürlich mehr Berühmtheit als Buffalo Bill, aber du kannst viel aus diesem Konzept lernen, denn Buffalo Bill hatte ein reales Vorbild:
Ed Gein.
Ed Gein war ein Leichenschänder und brachte zwei Frauen um. Er sammelte Haut von Frauen, Geschlechtsteile und andere Körperteile.
Ich will dir aber nicht den Appetit verderben.
Du kannst dir diese Methode für deine Ideen zunutze machen. Wenn deine Leidenschaft den Thrillern und Krimis gilt, kannst du dich an den traurigen Berühmtheiten der Killerwelt bedienen.
Es gibt Bücher von FBI Profilern, die die Psyche solcher Menschen unter die Lupe nehmen und dir viel Stoff für deine Geschichte liefern. Auch im Internet findest du ganze Listen von Mördern und ihren Taten.
Das gilt nicht nur für Mörder. Wie wäre es mit berühmten Bankräubern für deinen nächsten Western?
Donald Duck treibt seinen Unfug als Phantomias. In Anlehnung an „Indianer Jones“ Jagd er in einem seiner Abenteuer dem verlorenen Schatz hinterher.
Wer kennt sie nicht: Die „Lustigen Taschenbücher“. Klolektüre, Zahnarztlektüre, Einschlaflektüre.
Es gibt sie seit 1967 und es gibt 584 Ausgaben davon (Stand April 2024), die Sonderausgaben nicht mitgerechnet.
Es ist ein wahres Imperium um Donald und Mickey entstanden und es scheint kein Ende zu nehmen.
Aber weißt du, was mich an den Comics am meisten fasziniert hat?
Das, viele Geschichten davon eine Anlehnung an andere Geschichten sind. Wie Phantomias und Indianer Jones.
Du kannst ähnlich vorgehen. Lass mich dir vorher eine Warnung geben.
Wenn du einfach nur eine Idee stielst oder einen Text als deinen ausgibst, komm ich vorbei, wedel mit dem Zeigefinger und mache: „Dududududu“. Stehlen gehört sich nicht. Inspiration holen, ist erlaubt.
Die Liste scheint unendlich:
Mangas, Kinderbücher, Songtexte oder lustige Funfacts.
Vieles davon findest du im Internet, besonders die Funfacts und die Songtexte. Mangas und Kinderbücher gibt es in jeder gut sortierten Bücherei.
Leg doch mal wieder einen Tag ein, indem du stöbern gehst und du dich mit Kaffee durch die Geschichten leiten lässt.
Vielen Ideen begegnen wir jeden Tag, leider achten wir zu selten darauf, weil wir viel zu sehr mit unserem Alltag beschäftigt sind.
Alltag, genau das Stichwort. Denn das, was jeden Tag mit uns passiert, bietet auch den besten Stoff für deine Bücher.
Was wäre wenn ...
Als ich zu Fuß unterwegs war, fand ich auf dem Bürgersteig ein Zettel. Ich hob ihn neugierig auf, um zu sehen, was drauf stand. Leider war es nur ein krakeliger Einkaufszettel.
Aber als ich weiterging, dachte ich daran:
Was wäre, wenn auf dem Zettel einen Treffpunkt, ein Datum und eine Uhrzeit stünde?
Würde ich hingehen?
Und wenn ja, was würde passieren?
Würde ich entführt werden?
Würde ich meiner großen Liebe begegnen?
Würde mir jemand viel Geld schenken und mich damit in Schwierigkeiten bringen, weil das Geld gestohlen ist, oder Falschgeld oder ...
Du weißt, was ich meine. Nutze Alltagssituationen aus.
Ebenso kannst du mit Ungerechtigkeiten verfahren:
Ich fahre Motorrad. Immer wieder erlebe ich die Situation, dass mich ein Autofahrer gefährlich überholt, mich schneidet und dann abbremst.
Aber ICH werde angehalten, weil ich was verbrochen haben soll. Diese Ausgangssituation habe ich mal weitergesponnen. Stell dir vor, du fährst eine Harley.
Und Autofahrer gefährden dich im Straßenverkehr. Wenn du eine Schrotflinte hättest, würdest du sie benutzen, um damit dir deine eigene Gerechtigkeit zu schaffen?
Alle „Bösen“ Autofahrer, die ungeschoren davon kommen, bestrafen und einen Amoklauf anzetteln?
Ich will jetzt hier keine Grundsatzdiskussion anfangen, aber das, was du für ungerecht hältst, kann dir immer eine gute Basis für eine Geschichte schaffen.
Diese Methode erfordert etwas Geschick und Schnelligkeit und ist eher eine Erweiterung der „50 Shades of Grey“ Methode.
Sie ist ähnlich aufgebaut, allerdings bedienst du dich nicht an alten oder geraden frisch erschienenen Bestsellern auf dem deutschen Markt, sondern an Bestsellern aus anderen Ländern.
USA und Skandinavien sind hier besonders erwähnt.
Die meisten Bestseller aus den USA werden in Deutschland ebenfalls zu Bestsellern. Wenn du jetzt gut Englisch kannst und die Bücher noch liest, hast du einen Volltreffer.
Analysiere das Konzept, suche nach Gemeinsamkeiten und schreibe ein Buch mit einem ähnlichen Konzept. Wie oben beschrieben (NICHT KLAUEN).
Mit etwas Glück kannst du den Titel dann neben dem gerade erschienenen Bestseller aus den USA platzieren.
Ich geb zu, bei skandinavischen Titeln wird das mit der Sprache etwas eng, aber wenn du Rezensionen übersetzen lässt (Google lässt grüßen), kannst du das Konzept dahinter erschließen und du hast die nächste Idee.
Zusammenfassung:
Du kannst dich jeder Methode unendlich mal bedienen und sie miteinander kombinieren.
Damit hältst du ein mächtiges Werkzeug in deinen Händen.
Aber klaue nicht. Ich weiß, ich wiederhole mich, aber das ist wichtig.
Liebe Grüße.
Deine Ani.
P.S. Du weißt noch nicht so richtig, wo und wie du starten sollst? Dann hab ich hier Empfehlungen für Ratgeber für dich um endlich dein Buch zu schreiben.
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Sie ist Lektorin, Ghostwriter und Autorin, gibt Kurse im kreativen Schreiben für Kinder und arbeitet für den größten Buchhändler im DACH-Raum. Durch ihre Hand gehen die Bestseller und die Lowseller.
Vor 15 Jahren hat sie angefangen zu schreiben. Die ersten Manuskripte und Novellen landeten in der Schublade. Sie fing an, ihre Methode zu hinterfragen und richtete ihr Ziel neu aus: mit ihren Büchern Geld verdienen.
Heute verdient sie Geld als Ghostwriter für Erotik und als freie Lektorin. Auf ihrem Blog, in ihrem Newsletter und in ihren Coachings gibt sie ihr Wissen an angehende Schriftsteller weiter und hat den Anspruch, mit ihnen ihr belletristisches Imperium aufzubauen.
P.S. Wenn du das hier liest, solltest du dich zum Newsletter anmelden ;).